Meine Rezension zu: „Bildbearbeitung und Design für Social Media“ von Rosita Fraguela
Mit diesem neuen Fachbuch aus dem O`Reilly Verlag wendet sich die Autorin an alle, die bei der Bildbearbeitung mitreden oder Bildmaterial selbst bearbeiten oder erstellen möchten.
Dass mich der O’Reilly Verlag um eine Rezension gebeten hat, war für mich ein Glücksfall. Denn für mich als bloggenden Sprachalarm-Experten kam das Buch genau zum richtigen Zeitpunkt auf meinen Schreibtisch: geeignetes Bildmaterial für meine Posts zu finden ist nicht immer leicht. Bilder kaufen in der Regel zu teuer und die Erfahrung, worauf es ankommt, auch nicht immer vorhanden. Also warum nicht Expertinnen wissen anzapfen und lernen, wie man auch mal Illustrationen, Grafiken oder Bilder selbst entwerfen oder verbessern kann.
Das Buch ist bei all dem eine gute Hilfe:
Zum Auftakt vermittelt die Autorin Basiswissen über Pixel und Formate und bespricht, wie man an Bilder kommt. Unter anderem werden auch Portale vorgestellt, auf denen es kostenlose Bilder gibt.
Hier habe ich einen Verbesserungsvorschlag: Es wäre hier hilfreich, eine Anwältin oder einen Anwalt zu Wort kommen zulassen. So besteht z.B. ein Risiko beim Einsatz von kostenlosen Bildern für den Nutzenden: Sind diese Bilder ohne Wissen der Rechteinhaberin oder des Rechtinhabers auf die Bild-Plattform hochgeladen worden, so kann diese oder dieser von Ihnen, dem Nutzenden, Schadensersatz verlangen. Dass Sie als Nutzerin oder Nutzer im guten Glauben gehandelt haben, ist dabei unerheblich. Das gilt analog übrigens auch für die Abbildung von Personen. Hier sollte man sich die Zustimmung der abgebildeten Personen immer schriftlich geben lassen. Das sind Punkte, die in ein solches Fachbuch hineingehören, auch wenn das Risiko für den einzelnen Nutzer vermutlich eher gering ist. Aber wenn, können die Kosten für Anwälte und Schadensersatz schnell im vierstelligen Bereich liegen.
Letztlich ist dies aber nur ein Detail und alle weiteren Kapitel des Buches kommen auf den Punkt. So habe ich viel gelernt über:
- Personas, also ein Nutzermodell, welche die Merkmale einer Zielgruppe abbilden
- Verschiedene Bildbearbeitungsschritte
- Das Spiel mit Farben, Kontrasten, Schriften und Bildelementen
- Farblehre
- Schrifttypen und deren Vor- und Nachteile
- Social Media Branding
- Bild Psychologie
- u.v.m.
Insbesondere die Seite über Personas war ein Aha-Erlebnis für mich – klar, zielgruppengerechter Content hört beim Bild nicht auf, aber was das bedeutet und was es zu beachten gilt, war mir bisher nicht bewusst. Da das Thema nur relativ kurz gestreift wird, wünsche ich mir für eine Überarbeitung mehr Details dazu.
Die zweite Hälfte des Buches enthält eine umfangreiche Beschreibung von Bildbearbeitungstools und einen Überblick über das Thema Bildgrößen für die diversen Social Media Plattformen.
Hier spricht die Autorin auch von dpi („dots per inch“) was in diesem Zusammenhang so nicht hilfreich ist. Diese Angabe ignorieren Sie am besten und verwenden die korrekte Angabe in Bildpunkten (Pixel).
Durch das Zusammenfassen aller wesentlichen Aspekte rund um Bildauswahl und Bildbearbeitung, ist Rosita Fraguela ein kompaktes und informatives Nachschlagewerk gelungen, das ich trotz der oben genannten Einschränkungen für Markenbotschafterinnen und -Botschaftern und allen anderen in Social Media Publizierenden Menschen wärmstens empfehlen kann. Das Buch nutze ich bereits intensiv und hat einen festen Platz in meinem Regal am Schreibtisch.
Bildbearbeitung & Design für Social Media von Rosita Fraguela
O`Reilly Verlag
Erscheinungsdatum: 21.09.2020
19,99 € als E-Book
24,90 € als Taschenbuch DIN A5 Quer